Rund 30 ForscherInnen arbeiten im EB-Haus Austria in unterschiedlichen Arbeitsgruppen an verschiedenen Themen, die EB betreffen, wie Zell- und Gentherapie, Immunologie, Krebs oder Wundheilung. Priv.-Doz.in Dr.in Verena Wally leitet eine dieser Arbeitsgruppen.
āDas Gute aktuell ist, dass wir breit aufgestellt und trotzdem fokussiert sind. Das heiĆt, dass wir verschiedene wichtige Themen bearbeiten, zum Beispiel Gentherapie, und dabei immer ein spezifisches Ziel verfolgen, zum Beispiel die Korrektur bestimmter Mutationen. AuĆerdem haben wir einen sehr hohen Anspruch an die QualitƤt der Forschung.
Das beginnt bei der Forschungsfrage und dem Ćberprüfen, was wirklich relevant ist, geht weiter mit dem Design der Experimente, mit der Durchführung der Experimente bis hin zur Datenauswertung.ā Denn nur, wenn alles hƶchsten Standards entspricht und dadurch zuverlƤssige Daten gewonnen werden, hat man eine Basis, damit Hilfreiches für die PatientInnen entstehen kann. āWir wollen und kƶnnen nichts weiter- oder rausgeben, woran schon vorab Zweifel bestehen. Wenn es soweit ist, dass etwas angewendet wird, müssen wir davon zu 100 % überzeugt seinā, erklƤrt Wally.
Entscheidend für zielführendes Arbeiten ist es, von Anfang an einen konkreten Plan zu haben. āWir müssen bei allem, was wir tun, immer wissen, wohin wir wollen, warum wir dorthin wollen und dürfen weder den Fokus auf den Nutzen, noch den roten Faden verlierenā, sagt Wally. Ab und zu wird sie gefragt, warum es so viel Grundlagenforschung brauche. Darauf hat sie eine klare Antwort: āWeil wir nur Hilfreiches entwickeln kƶnnen, wenn wir die Krankheit verstehen. Genau dieses VerstƤndnis trƤgt auĆerdem dazu bei, Prognosen von KrankheitsverlƤufen zu erstellen. So weiĆ man, bei welcher Art von VerƤnderung wann eingegriffen werden muss."
āAm Ende des Tages ā und das soll so schnell wie mƶglich sein ā wollen wir ein Set an Medikamenten und Mƶglichkeiten haben, um Patientinnen und Patienten ein sorgenfreies, normales Leben zu ermƶglichen, und natürlich arbeiten wir auf Heilung hinā, erklƤrt Wally. Diese Vision teilen alle, mit denen sie zusammenarbeitet. Zu der Frage wie der Weg dahin aussieht, gibt es manchmal unterschiedliche Meinungen und AnsƤtze. Was also braucht es, um eine gute Forschungsabteilung noch weiter zu verbessern und die Vision Wirklichkeit werden zu lassen?
āIch denke, was noch stƤrker getan werden kann und wir aktuell forcieren, ist die so genannte Translation, die wollen wir noch besser auf den Weg bringen.ā Das bedeutet, Ergebnisse aus der Forschung im EB-Haus Austria noch zielgerichteter in die Entwicklungs-Pipeline zu bringen. Für diese komplexen VorgƤnge braucht es Partner aus der Industrie und die richtigen Strategien. Und natürlich die PatientInnen. āOhne die geht es nicht und wir sind sehr dankbar, dass sich viele einbringen und für uns ansprechbar sind. Das ist enorm wertvoll, ohne sie kann die Forschung nur wenig ausrichtenā, so Wally abschlieĆend.